6. Bildungspolitik
Bremen steckt schon seit Jahren in der Bildungskrise. Das belegen die Ergebnisse diverser Schulleistungsvergleiche, bei denen unser Bundesland regelmäßig den letzten Platz belegt. Dafür verantwortlich ist nicht die mangelnde Intelligenz oder Motivation der Schüler, sondern die verfehlte Bildungspolitik der rot-grün-rot-geführten Landesregierungen, die auf das Konzept der Einheitsschule setzt. Die gemeinsame Beschulung aller Kinder unabhängig von individueller Begabung und Leistungsfähigkeit sowie die verfehlte Inklusion wirken sich nachteilig auf die Bildungsqualität aus und verschlechtern so die Zukunftsaussichten der jungen Generation auch in Bremerhaven.
 
Als einzige im Landtag vertretene politische Kraft lehnen wir von Bündnis Deutschland die ideologisierte Bildungspolitik des Senats, die auch von den bürgerlichen Oppositionsparteien CDU und FDP weitestgehend mitgetragen wird, klar ab. Wir fordern ein Ende der schädlichen linken Bildungspolitik in Bremen und wollen die Rückkehr zum bewährten gegliederten Schulsystem mit Hauptschule, Realschule, Gymnasium und Förderschule. Innerhalb dieser Struktur müssen Begabung und Leistung alleinige Kriterien für den individuellen Bildungsaufstieg sein. Durch gezielte Maßnahmen zur frühkindlichen Bildung ist dafür Sorge zu tragen, dass jedes Kind bei seiner Einschulung dieselben Voraussetzungen mitbringt. Vor allem müssen ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache vorhanden sein, damit gewährleistet ist, dass der Einzelne dem Unterricht folgen kann.
 
Startchancengleichheit statt Gleichmacherei und Leistungsdiskriminierung ist unsere Leitlinie für ein gerechtes Bildungssystem im Land Bremen!
 
Wir fordern deshalb:
 
  • Startchancengleichheit im Bildungswesen:
→ Kindergartenpflicht für alle Kinder ab dem 3. Lebensjahr, die kognitive Ent- wicklungsdefizite aufweisen oder die deutsche Sprache unzureichend beherr- schen. Ob entsprechende Mängel im Einzelfall vorhanden sind, ist im Rahmen eines kindgerechten standardisierten Tests festzustellen.
 
→ Flächendeckendes Angebot von Ganztagsschulen mit Förderunterricht und Hausaufgabenbetreuung für leistungsschwache Kinder.
→ Gezielte Sprachförderung für Kinder aus Zuwandererfamilien.
 
  • Gegliedertes Schulsystem mit den Zweigen Hauptschule, Realschule und Gym- nasium, ergänzt um Förderschulen. Die inklusive Beschulung von Kindern mit Defi- ziten und Störungen im Bereich Lernen, Sprache oder Verhalten (LSV) im Regel- unterricht lehnen wir ab. Kinder mit Behinderungen sollen vorzugsweise an Förderschulen unterrichtet werden, damit sie ihre Potentiale gestützt auf die dort konzentriert vorhandenen personellen und materiellen Ressourcen voll zur Entfaltung bringen können.
 
  • Ehrenamtliches Netzwerk für Lern- und Lesepatenschaften in Bremerhaven, um leistungsschwache Schüler zu fördern. Jeder Pate betreut ein bis zwei Kinder, die er bei ihrer schulischen Entwicklung unterstützt, indem er sie z.B. bei den Hausauf- gaben, beim Lernen oder der Nachbereitung des Unterrichtsstoffes begleitet. Bei Schülern mit Migrationshintergrund unterstützen die Paten zusätzlich den Erwerb deutscher Sprachkenntnisse. Außerdem sollen sie die Eltern in Bildungsfragen bera- ten und als Bindeglied zur Schule fungieren (Elternlotsen).
 
  • Die Schulpflicht in Bremerhaven muss durchgesetzt werden. Schulabstinenz darf von den Behörden nicht toleriert werden, auch weil die Weigerung, am Unterricht teilzu- nehmen, oftmals Ausgangspunkt für späteres delinquentes Verhalten der Betroffenen ist. Höhere Ordnungsgelder für Eltern schulschwänzender Kinder, die ihre Erzie- hungspflicht vernachlässigen. In schweren Fällen ist das Sorgerecht vom Jugendamt zu entziehen.

  • Einheitliche Schulkleidung in Bremerhaven, um das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken und die Ausgrenzung sozial schwacher Schüler, die sich keine teure Marken- kleidung leisten können, zu vermeiden.

  • Die Lehrmittelfreiheit muss erhalten bleiben. Für Kinder aus sozial schwachen Fami- lien ist an Ganztagsschulen sowie in Kindergärten und Krippen ein kostenfreies Mittagessen anzubieten.

  • Mehr Sicherheit für Schüler und Lehrer. Gewalt und Mobbing dürfen an unseren Schulen keinen Platz haben. Um Vorfälle dieser Art lückenlos zu erfassen, ist eine Meldepflicht einzuführen. Zum Schutz der Opfer sind die Täter konsequent von der Schule zu verweisen und an Förderschulen für verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche unterzubringen, wo sie intensivpädagogisch betreut werden müssen. Wir befürworten stichprobenartige Eingangskontrollen an den Schulen, um das Ein- schleusen von Waffen und anderen gefährlichen Gegenstände zu verhindern.

  • Keine Gebühren für das Erststudium an den Hochschulen des Landes Bremen. Statt dessen sollen an allen Fakultäten Aufnahmeprüfungen stattfinden, um die individuelle Eignung für das gewählte Studienfach zu überprüfen und die hohe Studienabbrecher- quote zu senken.

  • Unentgeltliche Nutzung der städtischen Bibliotheken für alle Einwohner Bremerha- vens.

  • Stärkung des Wissenschaftsstandorts Bremerhaven. Erweiterung des Studienange- botes der Hochschule, um mehr Studierende und damit potentielle Fachkräfte der Zukunft in die Seestadt zu locken.